WiYou.de-Special: Karriereheimat "Deine Zukunft in Handwerk und Hightech" 2022

KARRIEREHEIMAT 1/2022 32 Sechs Tiere umfasst ihre Herde. Eine große Weide und ein Holzstall sind das Südthüringer Zuhause der Andentiere. Bis zu zweimal am Tag sind sie mit Gästen unterwegs, laufen unter besagter Anleitung durch den Wald. Und Wald gibt es rings um Masserberg eine Menge. Auch wir biegen, wenige Hundert Meter, nachdem wir die heimische Koppel verlassen haben, in einen Wald ein. Unser Tross wird auf einmal schneller. „Die mögen das hier total“, erklärt Simone uns. Und als sich unser kleiner Waldspaziergang dem Ende nähert und wir umdrehen müssen, ist es gar nicht so leicht, die Alpakas von dieser Idee zu überzeugen. Ganz lieb müssen wir Al-Pacino bitten, ihn eine kleine Zeit am felligen Hals kraulen, bevor er sich mit uns zum Umdrehen entscheidet. Dann aber, kaum haben wir den Wald wieder verlassen, merken auch die vier Hengste, dass es zurück geht. Sie nehmen wieder Fahrt auf. Charly, Paul, AlPacino und Chewbacca kennen den Weg und lassen sich auch nicht durch einen Zug an der Leine zu einem kleinen Stopp auf einer idyllischen Wiese überreden. Doch Simone Stoy holt ein paar Futterpellets aus dem nahen Stall, kippt sie in einen kleinen Plastiknapf und schon kommen alle vier ganz nahe. Und nun kommt auch der Kuschelfaktor ins Spiel. Während die Tiere noch fressen, ist ihnen eine kleine Streicheleinheit alles andere als unangenehm. Kurz ins unglaublich weiche Fell gefasst, sind dann auch die winterkalten Hände wieder warm und das Herz wärmte sich ja schon während der ganzen Wanderung. (ppb) Foto: Paul-Philipp Braun Gemeinsam auf Tour: Louise und Paul-Philipp wandern mit vier kuscheligen Alpakas. Wandertour mit Kuschelfaktor Al-Pacino möchte nicht weiter. Und das macht er uns eindeutig klar. Er setzt sich mit seinem flauschigen Hintern auf das Straßenpflaster und schaut ein wenig in der Gegend umher. Aber wenn AlPacino nicht weiter will, dann wollen Paul, Charly und Chewbacca auch nicht. Also bleibt unsere Herde stehen. Mitten in Masserberg – etwa 300 Meter, nachdem wir gestartet sind. Wir, das sind Simone Stoy von den Rennsteig-Alpakas, meine Kollegin Louise und ich. Aber, wie beschrieben, sind wir unter fachkundiger Anweisung. Simone kennt sich mit den Tieren aus. Also weiß sie auch, wie Al-Pacino zum Weitergehen zu bewegen ist: Sie schnalzt zweimal mit der Zunge, hebt seinen Po ein wenig an, seine Beine klappen sich aus und im gemächlichen Schritt geht’s weiter. Einmal kreuz und quer durch Masserberg. Immer in einer Reihe, immer in fester Folge: Erst kommt Al-Pacino, dann folgt Paul, Charly läuft hinterher, Chewbacca macht den Abschluss. Alle vier laufen im gemächlichen Tempo durch den Ort, wo man sie bereits kennt. Und man kennt auch die Touristen, die mit den bunten Leinen in der Hand nebenher traben. Wer dabei wen führt, das ist nicht immer ganz klar. Seit 2019 gibt es die kleine Alpaka-Farm im Landkreis Hildburghausen. Simone Stoy wollte sich schon lange mit den flauschigen Kamelen beschäftigen. „Ich habe mich also selbstständig gemacht und lade inzwischen zu geführten Touren mit den Alpakas ein“, erzählt sie. Charly, Paul, Al-Pacino und Chewbacca kennen den Weg und lassen sich auch nicht durch einen Zug an der Leine zu einem kleinen Stopp auf einer idyllischen Wiese überreden.

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