WiYou.de-Special: Karriereheimat "Deine Zukunft in Handwerk und Hightech" 2022

9 KARRIEREHEIMAT 1/2022 Von Tradition bis Hightech – Handwerk lernen Wenn du dich für eine Ausbildung im Handwerk entschieden hast, wirst du neben der Berufsschule und der Ausbildung im Betrieb noch eine Station in deinem Ausbildungsplan finden: die überbetrieblichen Lehrgänge. Alle Handwerks-Azubis – und einige In den einzelnen Werkstätten wird laut Alexander Ladwig darauf Wert gelegt, dass die dortige Infrastruktur der im echten Betrieb entspricht. Das bedeutet, die Geräte und Maschinen sind so aufgebaut, wie sie auch in einem Unternehmen in der jeweiligen Branche angeordnet wären. „Wir stellen den innerbetrieblichen Workflow optimiert dar“, so Alexander Ladwig. Seine Vision für den Bildungscampus ist: „Wir möchten der berufliche Standort für Handwerk in Mitteldeutschland sein.“ Fotos: BTZ Rohr-Kloster Schon gewusst? Nachdem du deine Ausbildung im Handwerk oder der Industrie erfolgreich absolviert hast, kannst du deine Meisterweiterbildung anhängen. Seit der Überarbeitung des Berufsbildungsgesetzes 2020 gibt es neben dem Meistertitel auch die Bezeichnung des Bachelor Professionals. Ein Dachdeckermeister kann sich demnach nun auch Bachelor Professional im Dachdeckerhandwerk nennen. Das soll deutlichen machen, dass die berufliche Bildung gleichwertig mit der akademischen Bildung ist. Dein Abschluss ist gleichzusetzen mit den Bachelor of Arts, Science oder Education. Wenn du auch noch den Titel Master Professional tragen möchtest, der einem Hochschulabschluss des Masters of Arts, Science oder Education gleichgesetzt ist, musst du die Fortbildung zum Geprüften Restaurator im Handwerk abschließen. Dein Titel lautet dann Master Professional für Restaurierung im Handwerk. (sa) Im BTZ Rohr-Kloster absolvieren die Handwerks-Azubis ihre überbetrieblichen Lehrgänge. Dabei handelt es sich um das flächenmäßig größte Betriebsbildungs- und Technologiezentrum in Deutschland, obwohl die Handwerkskammer Südthüringen die drittkleinste in Deutschland ist. Seit 2018 ist Alexander Ladwig Geschäftsführer des Bildungscampus‘. „Wir investieren jedes Jahr in neue Technologien. Wir sind aber nicht nur auf der Ebene der Zukunft unterwegs, sondern wir sichern, erhalten und verwahren auch die handwerklichen Kompetenzen“, erklärt er. Auf dem Bildungscampus werden Lehrgänge für mehr als 72 verschiedene Berufe angeboten. Was an einer Hochschule oder Universität oftmals als Fakultät bezeichnet wird, heißt hier Fachbereich. Das BTZ Rohr-Kloster hat zwölf solcher Kompetenzbereiche: Elektronik- und Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik, Farbe-, Holz-, Bautechnik, Friseur & Kosmetik, Ernährungshandwerk & Lebensmitteltechnik, Metall- & Fertigungstechnik, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Schweißtechnische Kursstätte, Praxiszentrum für Energieeffizienz und energetische Gebäudesanierung, Agrotechnik, Unternehmensführung sowie das Polytechnische Nachwuchszentrum. Die verschiedenen Berufe reichen also von Bäckern über Friseure bis zu Tischlern, Maurern und Anlagenmechanikern. Dafür gibt es insgesamt 36 Werkstätten, Fachkabinette und Trainingszentren sowie mehrere Vorlesungs- und Seminarräume. Die angehenden Handwerker im Baugewerbe lernen das Mauern oder Betonarbeiten etwa in der Hochbau- beziehungsweise in der Tiefbauhalle auf dem Campus. Bemerkenswert ist auch die Gasversuchsanlage. Dort wird beispielsweise geübt, wie bei einer Havarie, einer Stichflamme oder einer Flüssiggasexplosion reagiert werden muss. Auszubildende der Industrie – aus Schmalkalden-Meiningen, dem Landkreis Hildburghausen und dem Wartburgkreis absolvieren ihre Lehrgänge im Betriebsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) Rohr-Kloster.

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